Europas Naturschützer trafen sich in Ingolstadt



Erfolgreicher Auftakt von DANUBEparksCONNECTED.

(ir) Über hundert Teilnehmer aus elf Ländern diskutierten bei der Auftaktveranstaltung die Inhalte des von der Europäischen Union mit mehr als 2,6 Millionen Euro geförderten Naturschutzprojekts DANUBEparksCONNECTED.

Die Konferenz war Auftakt für das europäische Naturschutzprojekt DANUBEparksCONNECTED, mit dem sich 15 Projektpartner und neun begleitende Partner aus allen Donauländern das Ziel gesetzt haben, Lebensräume und damit Pflanzen und Tiere an der Donau zu schützen. Unter 576 Projektanträgen war DANUBEparksCONNECTED eines von 54 bewilligten Projekten. Das Projektbudget für die nächsten zweieinhalb Jahre beläuft sich auf insgesamt drei Millionen Euro, wovon von der Europäischen Union über das „Interreg Donauprogramm“ 85 Prozent refinanziert werden.



Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel betonte in seiner Begrüßungsrede die große Bedeutung der Donau als völkerverbindender Fluss in Europa. Ingolstadt sei nicht nur als Industrie- und Hochtechnologiestandort bekannt, sondern zeichne sich auch durch langjähriges Engagement im europäischen Naturschutz an der Donau aus. Ingolstadt war schon 2007 bei der Gründung des Netzwerks DANUBEPARKS dabei, auf dessen Initiative das Projekt entwickelt wurde.

Das große Ziel, die Donau als Wander- und Lebensachse von europäischer Bedeutung zu stärken und weiter zu entwickeln, wird durch drei große Arbeitspakete definiert: Ausweisung von Inseln als Wildnisgebiete, Vogelschutz durch die Markierung von Stromleitungen und ein Verbund von Auwald- und Offenlandflächen.

Die Eigentumsverhältnisse, die Verwaltungsstrukturen sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind in allen Teilnehmerländern unterschiedlich. Die ersten beiden Workshops, die im Rahmen der Auftaktveranstaltung stattfanden, hatten das Konzept der Wildnisinseln sowie den Schutz von wandernden Vogelarten vor dem Tod in donauquerenden Stromleitungen zum Thema.



Besondere Aufmerksamkeit fand die Vorstellung einer Leitungsmarkierung mithilfe einer ferngesteuerten Drohne. Bisher war die Leitungsmarkierung nur mit Hubschrauber möglich, was nicht nur teuer, sondern auch gefährlich ist. Die Drohnentechnik wird zu großen Kosteneinsparungen und einem Sicherheitszuwachs führen. Die praktische Vorführung am Stausee fiel leider den Wetterverhältnissen zum Opfer.

Auch Wildnisinseln sind in der Region geplant: Diskutiert wird eine bei Neuburg durch das Hochwasser entstandene Insel sowie eine Halbinsel am Südufer der Donau auf Höhe von Gerolfing.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich allesamt überzeugt, dass auch im Naturschutz nur mit internationaler Zusammenarbeit Erfolge zu erzielen sind: Beispielsweise erobern Seeadler aus Ungarn nicht nur in Österreich neue Lebensräume, sondern durchstreifen auch Bayern auf ihrer Suche nach optimalen Lebensbedingungen. Tiere und Pflanzen kennen keine Grenzen!