Kampf den Wohnungseinbrechern




(ir) Die weitere Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität bleibt fest im Blickfeld polizeilicher Aktivitäten im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

Gerade weil Einbrecher nicht nur in den Wintermonaten aktiv sind, startete das Polizeipräsidium im kommenden Frühjahr ein bislang einmaliges Projekt. Die Stadt und die Verkehrsbetriebe Ingolstadt unterstützten das polizeiliche Vorhaben, einen mit Präventionsbotschaften eigens gestalteten Linienbus auf bekannten innerstädtischen Strecken fahren zu lassen.

Vor weniger Tagen waren wie in den vergangenen Jahren im Oktober junge Beamte der Bereitschaftspolizei Eichstätt in Wohngebieten unterwegs, um beim persönlichen Kontakt mit den so angesprochenen Bürgern deren Sensibilität für die Einbruchsverhütung zu stärken. Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen sind in den Herbsttagen besonders angefragt.

Trotz dieser Anstrengungen muss die Polizei zur Kenntnis nehmen, dass Einbrecher weiterhin aktiv bleiben. Im laufenden Jahr bis einschließlich September, wurden im Stadtgebiet Ingolstadt 64 Einbrüche aufgenommen. In 26 Fällen (41 Prozent) blieb es beim Versuch. Der entstandene Beuteschaden betrug rund 160.000 Euro. Im gesamten vergangenen Jahr 2015 wurden 80 Einbrüche registriert, 39 (49 Prozent) davon waren Versuche.





Erfreulicherweise wächst das Entdeckungsrisiko für Einbrecher deutlich an. Der Kripo Ingolstadt gelang es durch intensive Ermittlungen eine Serie von insgesamt 35 bandenmäßig begangenen Wohnungseinbrüchen im Bereich des Stadtgebietes Ingolstadt, der Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Dachau aufzuklären. Der von den drei Tatverdächtigen verursachte Schaden liegt bei rund 150.000 Euro.

Im März 2016 gelang der Polizei auf einer Baustelle in Konstanz die Festnahme eines mit Haftbefehl gesuchten 33-jährigen Kosovaren. Der im Raum Pfaffenhofen wohnhafte Gartenbauer geriet im Dezember 2015 ins Blickfeld der Ermittler. Zu diesem Zeitpunkt gelang im Bereich des Polizeipräsidiums München auf der Autobahn die Festnahme zweier albanischer Wohnungseinbrecher. Die Ermittler fanden sehr schnell Verbindungen zum 33-jährigen Beschuldigten. In zeitlichem Zusammenhang wurde in Eitensheim am 11. Dezember 2015 ein 52-jähriger Kosovare bei einem Einbruch auf frischer Tat festgenommen. Auch seine Flucht auf das Dach des Tatobjektes konnte seine Ergreifung nicht verhindern. Die Tochter des Hausinhabers verständigte die Polizei, nachdem sie bemerkte, dass der Täter versuchte, das Badfenster des Hauses aufzuhebeln.

Am 22. Dezember 2015 war es einem aufmerksamen Nachbarn zu verdanken, dass ein 28-jähriger Kosovare in einem Anwesen am Nordbahnhof Ingolstadt auf frischer Tat ergriffen und festgenommen werden konnte. Der Zeuge beobachtete durch seinen Türspion einen Einbruchsversuch in der Nachbarwohnung. Ein beim Einbruch verwendetes Mietfahrzeug ergab schließlich den Verdacht, dass der 33-jährige Gartenbauer an den Einbruchstaten beteiligt war.





Die weiteren kriminalpolizeilichen Recherchen konnten diese Verdachtslage erhärten und ergaben weitere Hinweise darauf, dass der 33-Jährige in einem Münchner Lokal seine Landsleute zu Einbrüchen animierte, selbst Tatobjekte aussuchte, Einbruchswerkzeug beschaffte und entsprechende Fahrdienste leistete.

Die beiden 28- und 52-jährigen Mittäter wurden inzwischen zu Freiheitsstrafen von 2 Jahren sowie 10 Monaten verurteilt. Der 33-jährige Gartenbauer befindet sich nach seiner Festnahme noch in Untersuchungshaft. Die Hauptverhandlung vor dem Landgreicht Ingolstadt wird aller Voraussicht nach noch im November dieses Jahres stattfinden.

Um nicht selbst Opfer eines Einbruches zu werden, bittet die Kriminalpolizei:
• Schließen Sie Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit
• Hinterlassen Sie bei längerer Abwesenheit einen bewohnten Eindruck am Wohnobjekt
• Informieren Sie ihren Nachbarn bei längerer Abwesenheit
• Sorgen Sie dafür, dass der Briefkasten geleert wird
• Nachrichten in Sozialen Netzwerken sollten keine Hinweise für Einbrecher sein
• Scheuen Sie sich nicht, bei verdächtigen Wahrnehmen den Notruf 110 zu wählen