Medienstar Heinrich Schliemann



Kostenfreier Abendvortrag im Kelten-Römer-Museum Manching.

(ir) Am Mittwoch, 26. April 2023, laden das Kelten-Römer-Museum Manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis Manching e. V. zur nächsten Veranstaltung der beliebten Reihe „Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“ ein. Ab 18:00 Uhr referiert PD Dr. Stefanie Samida (Universität Heidelberg) zum Thema „Die Entdeckung Troias als Medienereignis – Heinrich Schliemann und die zeitgenössische Presse“.



Heinrich Schliemann erlangte im Jahr 1873 – quasi über Nacht und aus dem Nichts heraus – weltweit große Berühmtheit. Einem archäologischen Laien, so schien es, war geglückt, was bis dahin keinem Gelehrten gelungen war: Das homerische Troia war lokalisiert und der sogenannte Schatz des Priamos entdeckt.



Schliemanns Gleichsetzung des Ruinenhügels Hisarlık an den Dardanellen mit dem von Homer beschriebenen mythischen Troia erreichte in der Folge eine enorme publizistische Aufmerksamkeit und der mecklenburgische Kaufmann und archäologische Autodidakt avancierte – auch bedingt durch seine eigene PR-Arbeit – zum Tagesgespräch in der zeitgenössischen Presse. Kurzum: Schliemann war in aller Munde.



Über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg prägte er das Bild der Archäologie in der Öffentlichkeit. Das Publikum im In- und Ausland wartete gebannt auf seine Berichte und war von seinen Ergebnissen ähnlich gefesselt wie er selbst. Mit der Zeit hat das zu einer zunehmenden Verbindung der Archäologie mit seiner Person geführt: Schliemann und Troia, ja Schliemann und Archäologie, wurden und werden bis heute in einem Atemzug genannt.



Die aktuelle Sonderausstellung „Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen“ läuft noch bis Montag, 1. Mai 2023 und ist am 26. April 2023 bis zum Beginn des Vortrages von Frau Samida geöffnet. Eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.



Bildunterschrift und -nachweis
Im Vordergrund (von links nach rechts): Sophia Schliemann mit Schmuck aus dem Schatz des Priamos (1874), Heinrich Schliemann (1883) und Marmorbüste des Dichters Homer (2. Jh. n. Chr.). Im Hintergrund: Artikel „Der Schatz des Priamos“ im Belletristisches Beiblatt „Erheiterungen“ zur Aschaffenburger Zeitung vom 13. August 1873.

© Kollage: kelten römer museum manching. Fotos: Wikimedia / Jean-Pierre Dalbéra; CC BY 2.0 · Bibliothèque nationale de France; http://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb40586067q · Musée du Louvre; https://collections.louvre.fr/ark:/53355/cl010277994 · Bayerische Staatsbibliothek; https://digitale-sammlungen.de/de/details/bsb11034924.