Vollversammlung der Handwerkskammer

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Peteranderl sagt: „Der Bürokratieabbau gleicht dem Kampf gegen eine Hydra“.

(ir) Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl erwartet, dass die Umsätze im oberbayerischen Handwerk im Gesamtjahr real um zwei Prozent sinken und die Beschäftigung um ein Prozent zurückgeht.



Angesichts dieser Zahlen sieht er dringenden wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf und nennt als Beispiel den Bürokratieabbau. Die Ansätze im bayerischen Koalitionsvertrag gingen in die richtige Richtung, betonte Peteranderl in seiner Rede vor der Vollversammlung der Handwerkskammer. „Ich begrüße die geplante Verschärfung der Paragrafenbremse. Der Grundsatz soll künftig lauten: Eins rein, zwei raus. Bundes- und EU-Recht soll nur Eins-zu-Eins umgesetzt werden.“



Der Kammerpräsident stellte fest: „Bisher gleicht der Kampf gegen die Bürokratie dem gegen eine Hydra, bei der für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwachsen.“ Es müsse dringend darauf geachtet werden, dass die Mitgliedsbetriebe nicht ständig mit neuen Nachweis- und Berichtspflichten belastet werden, die etwa beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz über große Industrieunternehmen bei den Zulieferern aus dem Handwerk ankommen.



Auch in anderen Punkten enthalte der Koalitionsvertrag Ziele, die das Handwerk unterstützt. Peteranderl nannte als Beispiel den geplanten Ausbau der Kapazitäten zur Stromerzeugung, die Technologieoffenheit im Bereich der Mobilität, die Fortführung des bayerischen Digitalbonus und das Auflegen eines bayerischen Baukonjunkturprogramms. „Auf Landesebene sind die richtigen Akzente gesetzt – auf Bundes- und EU-Ebene müssen entschlossene Maßnahmen folgen“, fasste der Kammerpräsident zusammen.



Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers ging in seiner Rede vor der Vollversammlung schwerpunktmäßig auf die Themen Ausbildung und Fachkräfte ein. Er verwies darauf, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im Kammerbezirk Ende Oktober um zwei Prozent über dem Vorjahreswert lag.



Der Hauptgeschäftsführer sagte: „Das ist das zweite Ausbildungsjahr in Folge mit einem Plus. Allerdings ist die Lücke zur Vor-Corona-Zeit noch nicht geschlossen.“ Hüpers lobte die hohe Ausbildungsbereitschaft der oberbayerischen Handwerksunternehmen, die das Angebot an Lehrstellen in diesem Ausbildungsjahr um rund 11 Prozent ausgeweitet haben.



Hüpers lobte zudem Betriebe, Innungen und Kreishandwerkerschaften für die vielen erfolgreichen Aktionen zum „Tag des Handwerks“ an den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen im Freistaat: „Bei bisher mehr als 100 Aktionen und Veranstaltungen wurde das Handwerk in Oberbayern als idealer Ort für den Einstieg ins Berufsleben präsentiert.“



Als Beispiele nannte Hüpers die gemeinsame Aktion mit zwölf Münchner Innungen Anfang Oktober und die Öffnung der sieben Bildungszentren der Handwerkskammer im Mai: „Diesen Schwung müssen wir mitnehmen.“ Mit Blick auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz setzt Hüpers auf möglichst wenig Bürokratie bei der Ausgestaltung: „Die Einwanderung von Fachkräften hat für das Handwerk eine hohe Priorität.“



Manuela Koneczny wurde von der Vollversammlung als weiteres Mitglied in die Geschäftsführung der Handwerkskammer gewählt. Die studierte Wirtschaftsgeographin ist seit 2006 bei der Kammer angestellt und als Geschäftsbereichsleiterin für Personal, Organisation, IT und Kommunikation verantwortlich.



Die Vollversammlung ist das „Parlament“ der Handwerkskammer und vertritt die rund 79.200 oberbayerischen Handwerksbetriebe. Sie besteht aus 42 selbstständigen Handwerkerinnen und Handwerkern und 21 Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitnehmerseite.



Das Foto zeigt Präsident Franz Xaver Peteranderl (rechts) und Hauptgeschäftsführer Frank Hüpers (2. von links) mit der neuen Geschäftsführerin der Handwerkskammer, Manuela Koneczny (2. von rechts). Links im Bild: Peter Stein vom Bayerischen Wirtschaftsministerium.








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