Kein ärztlicher Notdienst mehr in Schrobenhausen


 
Die Kassenärztliche Vereinigung schließt in Schrobenhausen die Notdienste zum 20. März 2018.

(ir) Unsere Redaktion erreichte das „Blitzlicht“ von Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan, das wir nachfolgend veröffentlichen:

„Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

die Pläne der kassenärztlichen Vereinigung in Bayern (KVB), ab März nächsten Jahres keine Bereitschaftsdienste in Schrobenhausen mehr anbieten zu wollen, haben in der jüngsten Vergangenheit für Aufregung gesorgt. Was steckt dahinter?




Als Ursache für die Entscheidung wird der zunehmende Hausärztemangel in ganz Bayern ins Feld geführt. Das heißt, dass sich die Einsatzzeiten auf immer weniger Schultern verteilen uns viele Hausärzte nicht mehr bereit sind, immer noch mehr Notdienste zu leisten. Zwar gilt der Planbereich um Schrobenhausen mit einem Deckungsgrad von rund 133 Prozent, derzeit (noch) als überdurchschnittlich mit Hausärzten versorgt. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass auch bei uns auf Grund der Altersstruktur der praktizierenden Hausärzte schon bald auch ein Hausärztemangel herrschen kann. Aus Fachkreisen hört man, dass es nicht zuletzt auch die Notdienste sind, die junge Medizinabsolventen davon abhalten, sich als Allgemeinärzte niederzulassen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die KVB entschlossen, die diensttuenden Hausärzte in größeren Einheiten in sogenannte Sitzdienste in Bereitschaftspraxen einerseits und Fahrdienste andererseits zusammenzufassen. So sind seit Oktober 2015 acht Pilotregionen installiert worden und im laufenden Jahr werden zwei weitere Regionen umgestellt. Im Endausbau soll es dann flächendeckend in Bayern rd. 110 Bereitschaftspraxen geben. Im Jahr 2018 sollen weitere 30 Regionen umgestellt werden, darunter dann auch die Region Ingolstadt-Eichstätt. Start hierfür ist am 20. März 2018 vorgesehen.

Ab diesem Zeitpunkt haben die Bürger dann die Wahl, entweder eine der Bereitschaftspraxen in den Nachbarstädten aufzusuchen oder für nicht-mobile Patienten, den Fahrtdienst zu ordern. Akute Notfälle, die eine stationäre Aufnahme notwendig machen, können weiterhin in die Notaufnahme am Kreiskrankenhaus kommen. So zumindest in der Theorie. Wie sich das dann in der Praxis darstellen wird, kann niemand vorhersehen.




Ich bin derzeit mit Recherchen beschäftigt, wie sich die Situation in den bisher bereits etablierten Pilotregionen in Bayern darstellt. Die KVB hat eine umfängliche Auswertung der gewonnenen Erfahrungswerte für dieses Jahr in Aussicht gestellt.
Mich würde nun interessieren: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem bisher etablierten Notfallsystem gesammelt. Wussten Sie gleich, welche Nummer Sie wählen müssen oder wo Sie hinfahren müssen, damit Ihnen im Erkrankungsfall schnell geholfen werden kann? Mussten Sie lange auf die ärztliche Behandlung warten und waren Sie zufrieden damit, wie man sich um die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit gekümmert hat.

Bitte schildern Sie mir Ihre Erkenntnisse in einer Email und senden diese an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

In der Zeit vom 28. August bis zum 15. September befinde ich mich im Urlaub. Ich werde im Amt von der 2. Bürgermeisterin Inge Eberle vertreten.

Ihr Bürgermeister

Karlheinz Stephan“