Auftakt zum städtebaulichen Entwicklungskonzept



Ein reger Austausch spielte sich bei einem gemeinsamen Ortsspaziergang durch die Schrobenhausener Innenstadt ab. 

(ir) Rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich für die Begehung ein, welche den Auftakt für das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept bildet. Anregungen und Vorschläge können auch online eingebracht werden.



Was ist gut, was ist schlecht? Was muss kurzfristig verbessert werden, wie ist die langfristige Ausrichtung? Diese Fragen sollten während des rund zweistündigen Spaziergangs erörtert werden. Stadtplaner Tobias Preising vom Nürnberger Planungsbüro „Planwerk“ animierte die Teilnehmer, darunter auch viele Stadtratsmitglieder sowie Gewerbetreibende, ihre Wünsche anzubringen. „Die Bürger wissen am besten, wo es brennt. Das ist ein riesiger Schatz, aus dem wir schöpfen können.“



Anhand von festgelegten Stationen wurden konkrete Fragestellungen geäußert. Am ehemaligen NKD-Kaufhaus beispielsweise wollten die Planer von der Runde wissen, wie sie die Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum Schrobenhausens bewerten würden. Bei einigen kam dabei der Wunsch nach einem Geschäft für das tägliche Leben auf, andere wiederum würden sich über ein Ärztehaus freuen.



Am Stadtwall angekommen, war die Landesgartenschau großes Thema. „Das Gelände dafür wird ausgelegt auf 25 Jahre, das schließt auch den Stadtwall mit ein“, betonte Bürgermeister Harald Reisner. Von Grillstellen an der Paar über Outdoor-Fitness-Geräte bis hin zu einem Radweg entlang des Stadtwalls – hier nahmen die Ideen kein Ende. Der Rathauschef freute sich über so viel Input, schließlich sei es das große Ziel, „alle Bürger mitzunehmen“.



Weiter ging es an der alten Stadthalle vorbei in Richtung Sportgelände. „Ich finde es toll, dass das Gelände für die Bevölkerung öffentlich ist“, lobte ein Teilnehmer. „Wenn man nach der Arbeit noch einige Runden laufen möchte, kann man das ohne Weiteres machen. Da unterscheidet sich Schrobenhausen von vielen Kommunen.“



Weitere Stationen waren das Gritscheneck, das Festgelände und von da aus wieder zurück in die Innenstadt auf den Lenbachplatz. Themen, die hier noch angesprochen wurden, waren beispielsweise Kultur und Tourismus, die Gastronomie oder auch die Parksituation im Zentrum.



Sowohl die Stadtverwaltung als auch die beiden Planungsbüros waren begeistert von der hohen Teilnehmerzahl „Es zeigt, dass es viele engagierte Menschen gibt, die sich für ihr Schrobenhausen interessieren“, fasste Stadtplaner Tobias Preising zusammen. „Man merkt schon, dass das Bewusstsein für die Schönheit und Qualität der Stadt etwas verloren gegangen ist.“ Aber genau hier könne dem Diplom-Ingenieur zufolge das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept einen wertvollen Beitrag leisten: Aufzeigen, welche Chancen und Stärken vorhanden sind und diese ausbauen. „Und andererseits die Schwächen, die vorhanden sind, vermindern.“



Für alle, die sich am Entwicklungskonzept beteiligen möchten, steht ab sofort eine digitale Plattform bereit: Unter www.jetzt-mitmachen.de/isek-Schrobenhausen können bis zum 12. Dezember 2022 Ideen eingebracht sowie die Beiträge anderer kommentiert oder bewertet werden. Ein integrierter Stadtplan ermöglicht es, Wissen und Wünsche zu speziellen Orten zu vermerken. Die Inhalte sind anschließend noch bis zum 25. Dezember einsehbar. „Wir freuen uns, wenn so viele wie möglich die Chance nutzen, sich beim Entwicklungskonzept einzubringen“, betonte Bürgermeister Harald Reisner. „Es ist unsere Stadt, die wir gemeinsam vorantreiben sollten.“