Schüler des Gaimersheimer Gymnasiums gewinnen Jugend-Preis bei Wettbewerb zu Bonhoeffer

„Evangelischer Religionsunterricht macht Spaß“ Das jedenfalls finden sechs Schüler der zehnten Klasse am Gymnasium in Gaimersheim, die dieses Schuljahr den evangelischen Religionsunterricht bei Religionslehrerin Claudia Straßburg besuchen. Denn die sechs Teenager Lars Grundheber, Sonal Malagimani, Mark Pitter, Christoph Rehrl, Sebastian Rothe und Lennart Schmidt beteiligten sich im Schuljahr 2014/15 im Rahmen des Religionsunterrichts an dem Wettbewerb „KulturDinge“ der Evangelischen Jugend in Bayern (ejb). Aufgabe war es, sich mit Dietrich Bonhoeffer, seinem Leben und Einsatz für Gerechtigkeit zu beschäftigen und dies in einem Projekt kreativ umzusetzen. Im Frühjahr bekam die Klasse dann eine erfreuliche Nachricht: Die Jury der ejb hatte den Beitrag aus Gaimersheim mit einem Hauptpreis bedacht – einer gemeinsamen Reise nach Berlin.

Den Preis gewannen die Schüler übrigens mit einer modernen Draht-Skulptur von Dietrich Bonhoeffer, der in einer knienden Haltung betet. Der 16-jährige Mark hatte die Idee, für die lebensgroße Figur Hasendraht zu verwenden: „Der ist billig, rostfrei, stabil und gleichzeitig gut formbar“. Gleich nach den Herbstferien ging es los. Der 1.80 Meter große Mitschüler Lars stand Modell und seine Beine, Oberkörper und Arme wurden mit Maschendraht umwickelt. Anschließend formten die Schüler die Einzelteile nach, fixierten den Draht und fügten alles zu einer Skulptur zusammen. Klar, dass dabei auch der Spaß nicht zu kurz kam. Was aber soll die Installation aussagen? Die Gruppe hatte einen klaren Plan: „Die Grundstruktur besteht aus Maschendrahtzaun, um den Zusammenhalt aller Menschen in Frieden zu symbolisieren. Zudem wollten wir die Figur mit den Werten, für die sich Bonhoeffer einsetzte, und seinem starken Glauben verbinden. Die Gruppe hielt eine Pflanze passend als Symbol für Hoffnung und Leben, was Bonhoeffer zu Lebzeiten stets leitete. Ebenso wie sein Glaube in ihm wuchs und durchdrang, soll die Pflanze in der Skulptur wachsen und sie irgendwann vollständig durchdringen “, so Christoph Rehrl.

Die Schülergruppe wurde zur Preisverleihung im Rahmen der Jugendbegegnung „Dinge, für die es sich lohnt“ nach Flossenbürg eingeladen, jenem Ort und ehemaligen KZ, an dem Dietrich Bonhoeffer vor 70 Jahren hingerichtet wurde. In Begleitung von Lehrerin Straßburg – und natürlich mit ihrem „Bonhoeffer“ – reisten die jungen Leute an. In Arbeitsgruppen, Diskussionsrunden und Andachten setzten sich dort an die 470 Teilnehmer mit dem Wirken von Dietrich Bonhoeffer, mit den schrecklichen Ereignissen im Zweiten Weltkrieg, aber auch mit den „Dingen, für die es sich lohnt“ auseinander. Beim Festabend konnten die Zehntklässler aus Gaimersheim ihr Projekt dann auf der Bühne vorstellen und den Preis in Empfang nehmen: eine dreitägige Fahrt nach Berlin, die man gleich nach den Sommerferien im September antreten wird. Die Vorfreude der Jugendlichen ist jedenfalls groß und das Team schmiedet schon eifrig Pläne, wie die Tage gefüllt werden sollen. Die Bonhoeffer-Skulptur wird übrigens noch diesen Sommer auf dem Schulgelände des Gymnasiums installiert - im kommenden Frühjahr, wenn gepflanzt werden kann, wird sie mit Efeu begrünt und kann dann wachsen und gedeihen.