Der „Vater“ der Semesterschlusskonzerte geht in den Ruhestand

Sie sind nicht nur für die Angehörigen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ein fester Bestandteil im Terminkalender: die Semesterschlusskonzerte, bei denen Studierende der KU solo oder im Ensemble zweimal im Jahr ihr musikalisches Können zeigen. Die mittlerweile 34. Auflage der Konzertreihe in der voll besetzten Aula der KU war in dieser Woche nicht nur der Ausklang für das Sommersemester, sondern war auch verbunden mit dem Abschied vom Initiator der Semesterschlusskonzerte. Denn Prof. Dr. Peter Brünger, Inhaber der Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik, geht nach 17 Jahren Tätigkeit an der KU zum Oktober in Ruhestand. Studierende und Mitarbeiter drängten sich zu seinem Abschied auf der Bühne und dankten Brünger für sein Engagement und seine Offenheit. Neben den „wunderbaren Kollegen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte“ werde er vor allem den Kontakt zu den Studentinnen und Studenten vermissen. Diese erinnerten in ihrer Dankesrede an das Motto, welches ihnen Professor Brünger mit auf den Weg gegeben habe: Nur wer selbst brenne, könne auch andere entzünden. Am Ende des über zweistündigen Konzertabends stimmten sie für ihn eine eigens einstudierte Vertonung der irischen Segenswünsche an.

Dem Publikum boten die Studentinnen und Studenten - auch die Moderation übernahmen zwei Kommilitonen - wieder ein kurzweiliges Programm, welches einen Querschnitt von Stilrichtungen und Epochen präsentierte. Dazu gehörte beispielsweise das Stück „Fly to Paradise“, welches der Kammerchor der KU unter der Leitung von Nico Schneidereit sang. Die Kreation des US-Komponisten Eric Whitacre entstand für dessen Projekt „Virtual Choir“, bei dem tausende Sänger aus verschiedenen Ländern ihren Part online beisteuerten und anschließend zu einem Chor zusammengefügt wurden. Klassisch wurde es mit der Suite für Trompete und Orgel in D-Dur von Georg Friedrich Händel – ein Duett zweier Instrumente, welches so nicht häufig auf dem Campus zu hören ist. Auch Filmmusik wurde gleich zweimal an diesem Abend präsentiert: Der Frauenchor unter Leitung von Marcel Teppich interpretierte „Vois sur ton chemin“, welches eigentlich ein Knabenchor im dem Streifen „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ anstimmt, sowie „The Hanging Tree“ aus dem Film „Die Tribute von Panem“. Zwar nicht aus dem Kino, aber aus einer Fernsehwerbung bekannt ist Karl Jenkins‘ „Adiemus“. Dieses brachte die A-Cappella-Gruppe der KU unter Jörg Edelmann auf die Bühne und nahm dabei den puristischen Anspruch, ohne Instrumente auszukommen, ausnahmsweise nicht so streng, indem sie sich Unterstützung von einem Streichquartett nebst Percussionsgruppe holte. Gospel-Sound präsentierte der Universitätschor, der von Andrea Kehr vom Piano aus geleitet wurde.
Doch nicht nur große Ensembles mit raumfüllenden, fast orchestral anmutenden Arrangements standen an diesem Abend auf der Bühne, sondern auch kleine Gruppen, die Gitarrenklänge anstimmten oder mit Saxofon-Kompositionen und Stücken für Querflöten-Ensembles ihr Können zeigten. Auch die aktuellen Charts waren mit einem Stück von Rihanna und Paul McCartney vertreten, das Stefanie Graf (Gesang), Philipp Thomas (Gesang und Gitarre) und Raphael Beck (Gesang und Syntheziser) interpretierten.