Wohnraum statt Leerstand

(ir) Die BGI-Fraktion hält eine Zweckentfremdungssatzung in Ingolstadt für notwendig und beantragt die Erarbeitung und Verabschiedung einer solchen Satzung.

Leerstand ist Zweckentfremdung von Wohnungen - so sehen es der bayerische Gesetzgeber und die Gerichte im Freistaat. Daher hält es die BGI-Fraktion für unumgänglich, auch in Ingolstadt eine Zweckentfremdungssatzung zu erlassen. Denn es ist aus Sicht der Fraktion Aufgabe der Stadt Ingolstadt, leer stehenden Wohnraum zu identifizieren und mit den Eigentümern in Kontakt zu treten, um den Leerstand möglichst zu beseitigen, wenn die Wohnraumnot zunimmt.

Ziel muss eine Vermietung auf dem freien Markt oder alternativ an die Stadt Ingolstadt zu einem festen Mietzins sein, um möglichst noch bis Ende des Jahres 2016 sämtliche leer stehende Wohnungen wieder Wohnzwecken zuzuführen. Das Gesetz über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Bayern betrachtet Leerstand von Wohnungen in betroffenen Kommunen als Ordnungswidrigkeit. Bei einer Weigerung der Eigentümer sollte die Stadt also auch Bußgelder verhängen, um den Wohnraum-Mangel in Ingolstadt effektiv bekämpfen zu können.

„Angesichts der inzwischen äußerst angespannten Wohnraumsituation für unsere Bürger ist es nicht hinnehmbar, dass Wohnungen in Ingolstadt leer stehen“, so der Vorsitzende der BGI-Fraktion, Stadtrat Christian Lange. „Mit einer Zweckentfremdungssatzung hätte die Stadt Ingolstadt eine Handhabe, leerstehenden Wohnraum wieder Wohnzwecken zuzuführen. Mindestens schafft diese Satzung den Anreiz, Ersatzwohnungen zu errichten. Viele Kommunen - so Berlin, Dortmund, Dresden, Freiburg, Hamburg, Köln, Konstanz, München, Münster sowie Stuttgart - haben diesen Weg bereits erfolgreich gewählt. Nachdem der Oberbürgermeister die soziale Stadt immer mehr in den Vordergrund stellt, kann er sich jetzt an seinen Worten messen lassen: Die Wohnraumsituation in Ingolstadt ist äußerst angespannt und eine solche Zweckentfremdungssatzung kann ein wirksames Instrument sein. Eine soziale Stadt mit Wohnraummangel braucht eine solches Instrument.“