Im Alter nicht jeden Cent zweimal umdrehen


  
In der Region Ingolstadt droht 34.000 Menschen Armut im Alter.

(ir) Wenige Tage vor der Bundestagswahl warnt der DGB Oberbayern vor steigender Altersarmut. In der Region Ingolstadt, der Region 10, verdienten Ende vergangenen Jahres rund 34.000 Beschäftigte in Vollzeit und ohne Auszubildende weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze ist jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem ist das Senken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent absinken wird.



„Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne“, sagt Günter Zellner, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberbayern. „In einem weiteren Schritt muss das Rentenniveau wieder angehoben werden – etwa auf 50 Prozent. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen am Ende eines jahrzehntelangen Berufslebens für ihre Arbeit immer weniger Rente bekommen.“

Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Günter Zellner sieht das kritisch: „ Aus den letzten 15 Jahre wissen wir: Riester ist gescheitert. Deshalb brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Das Thema darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, es muss jetzt gehandelt werden. Es ist eine der großen Zukunftsfragen, wie wir die gesetzliche Rente aufstellen.“



Deshalb beteiligen sich am Donnerstag, 14. September und Freitag, 15. September mehrere DGB Stadt- und Kreisverbände in der Region am zweiten bundesweiten, dezentralen Renten-Aktionstag des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Unter dem Motto „Handeln statt Aussitzen! – Gute Rente ist kein Thema für die lange Bank“ veranstaltet der DGB folgende Aktionen:

• Donnerstag, 14. September 2017um 10:00 Uhr in Schrobenhausen an der Kreuzung Lenbachplatz/Lenbachstraße
• Donnerstag, 14. September 2017 um 14:00 Uhr am Neuburger Schrannenplatz
• Freitag, 15. September 2017 um 11:00 Uhr am Ingolstädter Paradeplatz Ingolstadt vor dem Gewerkschaftshaus
• Freitag, 15. September 2017 um 15:00 Uhr am Pfaffenhofener Hauptplatz

„Wir werden mit den Bürgerinnen und Bürger darüber sprechen und auf diese politische Situation der Rente aufmerksam machen“, so ein Sprecher der DGB.