25 Jahre Main-Donau-Kanal



1992 wurde die europäische Wasserstraße offiziell freigegeben. 

(ir) Der Main-Donau-Kanal verbindet den wasserreichen Süden mit dem trockenen Norden Bayerns und ermöglicht die durchgehende Schifffahrt von der Nordsee zum Schwarzen Meer. Die imposanten Wasserbauwerke haben im Altmühltal für Veränderungen gesorgt, nicht zuletzt hat dadurch die Großschifffahrt Einzug gehalten.

Touristisch ist der Kanal eine Erfolgsstory: Zwischen Beilngries und Berching fährt man mit der MS Walhalla durch das Sulztal, auf malerischen Rad- und Wanderwegen entlang des Kanals unternimmt man erlebnisreiche Ausflüge. Stimmungsvolle Feste laden in der Jubiläumssaison zum Mitfeiern ein.



Bereits zwischen 1837 und 1846 ließ der Bayerische König Ludwig I. eine Verbindung zwischen Donau und Rhein errichten - die bereits Karl der Große 793 mit der Fossa Carolina (bei Treuchtlingen) verwirklichen wollte. Auf der 172 Kilometer langen Kanalstrecke verkehrten allerdings nur Schiffe, die von Pferden gezogen wurden. Bald konnte sich deshalb die Treidelschifffahrt auf dem Kanal gegenüber der mächtigen Konkurrenz der schnelleren Eisenbahn nicht mehr behaupten und wurde eingestellt. Was blieb, ist eine reizvolle Idylle. Am Ortsausgang Richtung Berching gelegen kann heute noch eine alte Hafenanlage mit Hafenmeisterhaus, Güterschuppen und Eisenkran besichtigt werden.

Am 31. Juli 1992 erfolgte bei Beilngries der Durchstich der Main-Donau-Kanaltrasse. Ein Denkmal an der Beilngrieser Schiffsanlegestelle erinnert heute an dieses bedeutsame Ereignis. Der 171 Kilometer lange Wasserweg von Kelheim an der Donau bis Bamberg am Main wurde am 25. September 1992 nach 30 Jahren Bauzeit offiziell freigegeben.

Mit dem nicht unumstrittenen Kanalbau ab 1960 fanden auch umfangreiche Veränderungen der Landschaft statt. Zusammen mit der Errichtung der Wasserstraße wurden im Naturpark Altmühltal, nicht zuletzt auf Grund der Einwände von Naturschützern, großflächige Feuchtgebiete angelegt und Altwasser erhalten, die heute Rückzugsgebiete für geschützte Tier- und Pflanzenarten bieten. Der Fluss Sulz wurde im Bereich der Stadt Beilngries renaturiert und bietet Bürgern und Gästen heute eine attraktive Erholungsfläche direkt neben der historischen Altstadt.



Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist die Eröffnung der Erlebniswelt Wasserstraße der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) in der Gösselthalmühle am 24. Juni 2017. Die WSV ist für 23.000 Quadratkilometer Seewasserstraßen und rund 7300 km Binnenwasserstraßen verantwortlich. Aufgabe der WSV ist es, Flüsse und Kanäle schiffbar zu erhalten, damit ein leistungsfähiges und zukunftsgerechtes Wasserstraßennetz zur Verfügung steht. Auf der Wasserstraße gilt es, die Belange von Menschen, Tieren und Pflanzen sowie der Schifffahrt in Einklang zu bringen.

Wasserstraßen sind mehr als Verkehrswege. Sie sind integraler Bestandteil der Natur und bieten Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen, eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung und leisten durch die Nutzung der Wasserkraft einen Beitrag zur Energiegewinnung. Bei allen Arbeiten an den Bundeswasserstraßen berücksichtigt die WSV die Belange von Umwelt und Natur.

Das Informations- und Besucherzentrum Erlebniswelt Wasserstraße, direkt am Main-Donau-Kanal, vermittelt den Besuchern spannende Informationen über die Wasserstraße, über Technik, Schifffahrt und Natur. An interaktiven Stationen haben Besucher täglich von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr die Möglichkeit, Themen rund um Schifffahrt und Wasserstraße zu erfahren und zu entdecken. Der Eintritt ist kostenlos.