Die Täterin kehrte zum Tatort zurück



Eine Autofahrerin kracht mit einem Radfahrer zusammen und entfernt sich von Unfallort. Doch sie fährt gleich darauf nochmal vorbei.

(ir) Ein 61-jähriger Schrobenhausener fuhr am gestrigen Donnerstagabend gegen 18:35 Uhr mit seinem Fahrrad auf der vorfahrtsberechtigen Bergstraße in Steingriff in nördliche Richtung. „Als er die Einmündung der Hofmarkstraße in die Bergstraße passieren wollte, fuhr aus der Hofmarkstraße kommend eine 30-jährige in Schrobenhausen lebende Frau mit ihrem VW Passat in die Bergstraße ein“, so ein Sprecher der Schrobenhausener Polizei. Dabei fuhr sie den vorfahrtsberechtigten Radfahrer von seinem Rad.



Ohne anzuhalten und sich um den offensichtlich verletzten Radfahrer zu kümmern, fuhr die Unfallverursacherin einfach weiter. Nach wenigen Minuten fuhr sie erneut direkt an der Unfallstelle vorbei, blieb kurz stehen, sah sogar noch in Richtung des auf der Straße liegenden Verletzten und fuhr sofort wieder in die Hofmarkstraße weiter.

Glücklicherweise konnten sich sowohl der Verletzte, als auch zwei unbeteiligte Zeugen das Autokennzeichen der Unfallverursacherin merken und es den unfallaufnehmenden Polizisten mitteilen. Der Fahrradfahrer erlitt bei dem Unfall mittelschwere Verletzungen.



Als eine Polizeistreife bei der 30-jährigen Frau nachschaute, sich die Fahrzeughalterin ahnungslos. Sie gab gegenüber den Polizisten zwar zu, zuvor mit ihrem Auto an der Unfallstelle gefahren zu sein, doch eine Verwicklung in einen Verkehrsunfall stritt sie vehement ab. Doch die Polizeibeamten stellten eindeutige und frische Unfallspuren an Stoßstange und der Motorhaube des Autos fest.

Dem ebenfalls anwesenden 28-jährigen Bruder der Unfallfahrerin gefiel die offensichtlich eindeutige Beweislage scheinbar gar nicht. „Er wurde zunehmend aggressiv und beleidigte die Beamten mit nicht druckreifen Ausdrücken“, so der Polizeisprecher weiter.

Die Unfallverursacherin erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung, Unfallflucht und unterlassener Hilfeleistung. „Ihr Bruder wird wegen Beleidigung der eingesetzten Beamten zur Anzeige gebracht“, so der Polizeisprecher abschließend.