Bedrohung mit Messer und Nötigung bei Fluchtversuch



Die Polizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls aus einem Automaten.

(ir) Ein aufmerksamer Zeuge vereitelte am Sonntagabend einen Diebstahl nach einem Automatenaufbruch am Pfaffenhofener Bahnhof. Kurz vor 22:00 Uhr befanden sich ein 16-Jähriger und ein 18-Jähriger aus Ingolstadt am Bahnhof von Pfaffenhofen. Die beiden jungen Männer beschädigten dann einen im Bahnhofsgebäude aufgestellten Snack-Automaten und versuchten daraus verschiedene Süßigkeiten zu stehlen.



Während der Tatbegehung wurden sie aber von einem zufällig hinzugekommenen Zeugen beobachtet. Als die Täter dies bemerkten, flüchteten sie vom Tatort in Richtung Zeughausstraße, wurden aber von dem Zeugen verfolgt. In der Zeughausstraße stolperte ein Täter und der Zeuge hielt ihn fest.



„Um die gemeinsame Flucht fortsetzen zu können, kehrte sein Mittäter um und zückte ein Messer“, so ein Sprecher der Pfaffenhofener Polizei. Und er fügte hinzu: „Dieses hielt er drohend in Richtung des Zeugen und verlangte die Freigabe seines Kumpans, andernfalls würde er zustechen.“



Der Zeuge ließ den Festgehaltenen dann wieder laufen und versuchte dafür nun dem anderen Täter das Messer aus der Hand zu schlagen. Dieses fiel hierbei tatsächlich zu Boden, der Zeuge verletzte sich aber bei der Aktion. Nun versuchten die Täter den Zeugen mit Steinwürfen zu vertreiben, sie kamen dann trotz aller Fluchtversuche nicht mehr weit.



Mittlerweile waren mehrere Streifen der Polizeiinspektion Pfaffenhofen dort eingetroffen. Die beiden Täter wurden von einer Streifenbesatzung erkannt und gestellt. Das verwendete Messer wurde aufgefunden und sichergestellt. Unklar war, ob die Täter überhaupt Beute gemacht hatten. Der Zeuge glaubte, dass die Täter auf der Flucht noch Diebesgut weggeworfen oder verloren hätten.



Tatsächlich wurde aber bei einer Absuche des dortigen Bereiches nichts aufgefunden. Bei der Festnahme führten die beiden Täter jedenfalls dann kein Diebesgut mehr mit sich. Dafür wurde bei einem Täter aber eine geringe Menge Cannabis aufgefunden. Was die beiden jungen Männer in Pfaffenhofen überhaupt machten, war nicht klar. Jedenfalls hätten sie sich aufgrund der herrschenden Ausgangsbeschränkung hier gar nicht mehr aufhalten dürfen.



Beide mussten sich einer Blutentnahme unterziehen und sollten nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Das gestaltete sich dann aber schwieriger als gedacht. Nachdem ein jugendlicher Täter seinen Eltern übergeben werden konnte, sollte der andere Täter, ein Heranwachsender, in eine therapeutische Wohngemeinschaft in Ingolstadt verbracht werden. Dort sollte er nach eigenen Angaben wohnen.



Dort eingetroffen wurde aber klar, dass da etwas nicht stimmen konnte. Jedenfalls kannten die dortigen Bewohner der Einrichtung den jungen Mann nicht. Da dieser einen verwirrten und hilflosen Eindruck machte, musste er in schließlich Schutzgewahrsam genommen werden.