21-Jähriger tischt Polizei Räubergeschichte auf


 
Mächtigen Ärger hat jetzt ein Heranwachsender am Hals, der der Polizei einen Raubüberfall vortäuschen wollte. 

(ir) Am Donnerstagabend um 22:29 Uhr ging bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt der Notruf eines 21-jährigen Mannes aus Scheyern ein. „Gemäß seiner Mitteilung sei er gerade Opfer eines Raubüberfalles in Scheyern geworden“, teilte ein Sprecher der Pfaffenhofener Polizei mit. Und er fügte hinzu: „Daher wurden insgesamt acht Streifenbesatzungen an den vermeintlichen Tatort beordert. Zudem wurde der Rettungsdienst verständigt.“

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Als die erste Streifenbesatzung in der Fernhager Straße in Scheyern eintraf, fand sie den Anrufer am Boden liegend vor. Auf erste Ansprache der Polizisten sagte der 21-Jährige, er sei mit einer Flasche geschlagen worden. Außerdem habe man ihm anschließend 300 Euro gestohlen. Weiteres wollte er dort nicht sagen. Später fügte der Heranwachsende noch hinzu, dass er zu Fuß unterwegs gewesen sei.



Neben ihm habe ein Auto gehalten. Die Fahrerin habe ihn dann gefragt, ob sie ihn heimfahren soll. Dies habe er aber abgelehnt. Der Beifahrer sei dann ausgestiegen und habe ihm direkt eine Flasche auf den Kopf geschlagen und Bargeld gefordert. „Die Untersuchung durch den Rettungsdienst ergab eigenartigerweise, dass das Opfer keine Verletzungen aufweist“, so der Polizeisprecher weiter. Und er schilderte: „Auch in der Ilmtalklinik wurden keinerlei Verletzungen festgestellt. Wenig später sollte sich der Sachverhalt dann aber grundlegend anders darstellen: Der nur leicht alkoholisierte Mann hatte nämlich kurz vorher eine 23-jährige Autofahrerin im Straßenverkehr genötigt, indem er sich mitten auf die Straße stellte und diese, als sie anhielt aufforderte, ihn mitzunehmen. Die verängstigte Frau fuhr weiter ohne auf das Ansinnen des Mannes einzugehen.



Dies war für den Anrufer wohl Auslöser über seine Räubergeschichte entsprechend Aufsehen zu erregen. Mit dieser Wahrheit konfrontierte wurde der Mann in der Ilmtalklinik gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten ausfällig und beleidigte einen Beamten. Auf ihn kommen nun gleich mehrere Strafanzeigen wegen Nötigung im Straßenverkehr, Vortäuschen einer Straftat und Beamtenbeleidigung zu. Diese werden sich zu weiteren Taten gesellen, denn der Mann war vor kurzem bereits mit einer ähnlichen Geschichte in Pfaffenhofen auffällig geworden. Hier hätte ihn angeblich ein Taxifahrer beraubt, wie sich später herausstellte war dies auch gelogen. Daher wird neben dem strafrechtlichen Aspekt auch eine Prüfung auf den Gesundheitszustand des Mannes eingeleitet.“