Waffenarsenal aufgefunden

(ir) Polizeibeamte werden von einem Gerichtsvollzieher um Unterstützung gebeten, weil es in Manching beim Vollzug eines Beschlusses zu Problemen mit dem Hauseigentümer kommt.

Gegen 8:25 Uhr am Einsatzort in der Ankoferstraße eingetroffen sahen sich die Beamten einem äußerst aggressiven und unkooperativen Mann gegenüber. Es handelte sich hierbei um den 45-jährigen Eigentümer des Hauses. Aufgrund des aggressiven Verhaltens musste der Mann zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam genommen werden.

Beim Betreten der Wohnung fanden die Beamten darin offen umher liegende Waffen und Munition. Ebenso wurden Kanister mit zunächst unbekannten Chemikalien entdeckt, sodass Fachkräfte des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) zur Unterstützung und Untersuchung hinzugerufen wurden.

Der inzwischen bei der Polizeiinspektion Ingolstadt in Gewahrsam genommenen 45-Jährige beschäftigte auch dort die eingesetzten Kräfte. Er drohte den Beamten unter anderem mit der Anwendung von Schlägen und dass er ihnen „alle Knochen brechen werde“.

Durch die mittlerweile eingeschaltete Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde die vorläufige Festnahme des Mannes angeordnet sowie ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für den gesamten Gebäudekomplex erwirkt.

Dieser wurde durch mehrere Beamte der Polizeiinspektion Ingolstadt gegen 16:45 Uhr vollzogen.
Letztendlich konnten nach derzeitigen Erkenntnissen zahlreiche Schusswaffen, darunter zirka 15 bis 20 Kurzwaffen und zirka 10 bis 15 Langwaffen sichergestellt werden. Das genaue Ausmaß kann derzeit noch nicht beziffert werden, da viele der Waffen in Einzelteile zerlegt waren. Zu den Waffen kamen zudem noch mehrere Kisten Munition hinzu, die ebenfalls noch einer konkreteren Begutachtung bedürfen.

Der Grund für das Waffenarsenal und die gelagerten Chemikalien ist bislang noch nicht bekannt. Die Untersuchungen der Gegenstände wurde bereits angestoßen.

Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann schließlich gegen 22:00 Uhr wieder entlassen.

Hinsichtlich der aufgefundenen Chemikalien, die augenscheinlich insgesamt zirka 20 bis 30 Kilogramm betragen, kann noch hinzugefügt werden, dass diese für sich allein ungefährlich sind. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Anwohner, die eingesetzten Beamten oder den Kräften der Feuerwehr Manching.
Letztere transportierte die Chemikalien zur Polizeiinspektion Ingolstadt, wo sie am Dienstag am frühen Morgen durch eine Fachfirma abgeholt wurden und fachgerecht gelagert werden.