Schlüsseldienst zockt Kundin ab


 
Einer Frau aus Geisenfeld kam ein kleines Missgeschick teuer zu stehen. Ihr Anwalt riet ihr, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

(ir) Bereits am Donnerstag, 17. August gegen 7:30 Uhr war eine 53-jährige Frau aus Geisenfeld auf dem Weg zur Arbeit. Als sie ihre Wohnung verließ, bemerkte sie zu spät, dass der Haustürschlüssel noch innen steckte. Während des Tages versuchte sie dann mehrfach bei regionalen Schlüsseldiensten in Erfahrung zu bringen, wie viel eine Türöffnung kosten würde. Allerdings bekam sie darauf keine konkrete Antwort, es wurden ihr nur die Anfahrtspauschalen in Höhe von 20 bis 30 Euro genannt.



Letztlich fand die Frau dann gegen 16:00 Uhr im Internet einen Schlüsseldienst, der ihr für geringe Kosten eine Türöffnung ohne Schaden anbot. Gegen 16:45 Uhr kamen dann tatsächlich zwei Männer in einer schwarzen Limousine mit Essener Kennzeichen. Nachdem die beiden Männer der Geisenfelderin erklärten, dass die Hausratversicherung die Kosten übernehme, bohrten sie den Schließzylinder auf einen neuen ein.



Doch dann bekam die Frau einen Schock: Die handschriftlich ausgestellte Rechnung belief sich auf 1.003 Euro. Trotzdem unterschrieb und bezahlte die 53-Jährige die geforderte Summe. „Nachdem die Versicherung höchstens 250 Euro bezahlen wird, kontaktierte sie einen Rechtsanwalt, der ihr zu einer Anzeige bei der Polizei riet“, so ein Sprecher der Geisenfelder Polizei. Und er fügte hinzu: „Oft wird eine dieser Notsituationen von dubiosen Anbietern im Internet oder Telefonbuch, die als Schlüsseldienste firmieren, ausgenutzt und den Leuten eine überhöhte Rechnung ausgestellt. Spätestens beim Eintreffen des Schlüsseldienstes vor Ort sollten sie abklären, wie hoch die Kosten sein werden. Hilfreich ist es oft, wenn ein Zweitschlüssel bei einer Vertrauensperson deponiert wird.“