Brandstiftung in Asylbewerberunterkunft?


 
Bei einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Geisenfeld wurden mehrere Menschen verletzt. Erste Erkenntnisse der Brandermittler deuten darauf hin, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist.

(ir) Am Samstagabend gegen 23:30 Uhr hatten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Asylbewerberunterkunft „Patriotstellung“ im Geisenfelder Feilenmoos während ihres Rundgangs Rauch aus einem unbewohnten Zimmer im Erdgeschoss wahrgenommen und nach ersten Löschversuchen die Feuerwehr alarmiert. Die Floriansjünger verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäudeteile und löschten den Brand nach kurzer Zeit.



Alle anwesenden der derzeit 98 amtlich gemeldeten Bewohner wurden aus dem Gebäude evakuiert und durch ein Großaufgebot an Rettungskräften betreut. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei erlitten zwei Menschen Rauchgasvergiftungen, zwei weitere Bewohner verletzten sich bei der Flucht aus der Unterkunft. Alle Verletzten wurden vor Ort versorgt. Zwei der Verletzten wurden anschließend vom Rettungsdienst in Krankenhäuser verbracht.



Etwa zwei Stunden nach der Brandentdeckung wurden die unversehrten Gebäudeteile wieder für die Bewohner freigegeben. Zusätzlich hatten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks vorsorglich zwei große Zelte als alternative Übernachtungsmöglichkeit aufgebaut. Der Sachschaden am Gebäude beträgt nach ersten Einschätzungen der Polizei rund 20.000 Euro. Die Ingolstädter Kripo hat noch in der Nacht die Arbeiten zur Ermittlungen der Brandursache übernommen. In deren bisherigem Verlauf verdichteten sich Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung. „Hinweise auf eine politisch motivierte Tat liegen derzeit nicht vor“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

An dem Einsatz waren mehr als 120 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehren, des THW sowie der Polizei beteiligt. Sie wurden von Vertretern der Stadt Geisenfeld und dem Landratsamt Pfaffenhofen unterstützt.