Großer Brachvogel und Kiebitz zurück


  
In den Schutzgebieten im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wird um Rücksicht gebeten.

(ir) Pünktlich zum Frühlingsbeginn lässt der Große Brachvogel sein helles und weithin vernehmbares Trillern erschallen und markiert somit den Beginn der Brutsaison. Seit letzter Woche sind die ersten Wiesenbrüter im bayerischen Donaumoos bei uns im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen angekommen. Gönnen wir ihnen nach der langen beschwerlichen Reise die Ruhe, die sie für die nächsten Wochen benötigen!



Nach einer Flugstreck von gut 2.500 Kilometern und einer Reisegeschwindigkeit von durchschnittlich 70 km/h sind die Tiere auch bei uns im Landkreis wieder aus ihren Winterquartieren in Frankreich oder Portugal zurück. Nach diesem Kraftakt benötigen sie erst einmal dringend Ruhe und begeben sich auf Nahrungssuche, damit im April das Brutgeschäft starten kann.



Der vom Aussterben bedrohte Große Brachvogel gehört zusammen mit Braunkehlchen, Wiesenpieper, Bekassine und dem stark gefährdeten Kiebitz zu den sogenannten Wiesenbrütern. Diese Vogelgruppe benötigt für das Brutgeschäft ruhige, gehölz- und störungsfreie Wiesen mit hohem Feuchtigkeitsgrad. Dass dieser Lebensraum immer seltener und bedrohter wird, liegt an vielen Faktoren. So sind zum Beispiel die natürlichen Feinde der Wiesenbrüter: die Raubtiere wie etwa der Fuchs. Doch inzwischen bedroht der Mensch diese Vogelarten in weitaus größerem Umfang. Der Lebensraum der Wiesenbrüter wird zerstört.



Immer mehr Flächen werden versiegelt oder durch Straßen und Siedlungen in kleine Teile zerschnitten. Immer mehr Grünland wird zu Acker umfunktioniert. Bleibt es erhalten wird es oft trockengelegt und meist so früh und zeitig gemäht, dass die Vögel keine Chancen haben, Nester zu bauen oder Junge aufzuziehen. Aber auch freilaufende Hunde stellen für die Tiere ein großes Problem dar. Werden die Vögel durch stöbernde Hunde aufgeschreckt, lassen sie ihr Nest unbewacht am Boden zurück. Das verlassene Gelege kühlt dann aus oder wird von Nesträubern zerstört.



Es sind also viele Faktoren, die es den Tieren erschweren, erfolgreich Küken großzuziehen. Aber jeder Einzelne kann etwas beitragen für den Erhalt dieser schönen und seltenen Tiere. Sei es der Landwirt, der durch staatlich geförderte Programme eine Bewirtschaftungsruhe einhält, oder der Spaziergänger, der seinen Hund in den Wiesenbrütergebieten wenigstens von Mitte März bis Mitte Juli an der Leine führt.



Wer sich aktiv für den Schutz der Wiesenbrüter einsetzen oder einfach mehr darüber wissen möchte, ist herzlich eingeladen, an einer der geplanten Führungen im Rahmen von BayernTourNatur teilzunehmen. Termine sind auf der Homepage unter https://veranstaltungen.bayerntournatur.de/region zu finden. Interessierte dürfen sich gerne auch an die Gebietsmanagerinnen des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), Marie Heuberger unter der Telefonnummer (01 52) 54 56 30 16 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Vera Mutz unter der Telefonnummer (01 60) 2 79 75 37 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder an Jan Tenner von der Unteren Naturschutzbehörde unter der Telefonnummer (01 51) 21 81 12 27 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

Das Foto zeigt den gefährdeten Kiebitz, der für das Brutgeschäft ruhige, gehölz- und störungsfreie Wiesen mit hohem Feuchtigkeitsgrad benötigt.