Großeinsatz nach Unfall auf Kreisstraße


 
Ein Audi-Fahrer kam von der Straße ab und überschlug sich im angrenzenden Acker. Der Fahrer flüchtete von der Unfallstelle.

(ir) Ein vorbeifahrender Autofahrer entdeckte am Samstagabend gegen 21:35 Uhr einen total beschädigten polnischen Audi A4 im Acker an der Kreisstraße EI 37 zwischen Kösching und dem Köschinger Waldhaus und verständigte sofort die Polizei, weil vom Fahrer weit und breit nichts zu sehen war. Das Fahrzeug kam zuvor offensichtlich in einer Linkskurve wegen überhöhter Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab und überschlug sich im angrenzenden Acker. Nachdem der verunfallte Autofahrer nicht gefunden werden konnte, wurde die Polizei verständigt. Doch auch die Streifenbesatzung fand den Fahrer vor Ort nicht auf. Lediglich der Geldbeutel mit einer polnischen ID-Card und weiteren Dokumenten wurden im Unfallwagen gefunden, sodass man wenigstens wusste, nach wem man vermutlich suchen musste. An dem total beschädigten Fahrzeug waren sämtliche Airbags aufgegangen und die Seitenscheibe auf der Fahrerseite zersplittert. Im Fahrzeuginneren befanden sich mehrere Blutspuren, weshalb die Beamten nicht ausschließen konnten, dass der definitiv verletzte Autofahrer bei frostigen Temperaturen orientierungslos umherirrt. Aus diesem Grund wurde eine größere Suchaktion gestartet, an der sich auch die Köschinger Feuerwehr mit 41 Kräften beteiligte.



Der Katastrophenschutz des Landkreises Eichstätt unterstützte mit Einsatzkräften, einer Wärmebildkamera und einer Drohne bei der Suche. Weiter wurde ein sogenannter Mantrailer an der Unfallstelle eingesetzt, der eine Spur aufnehmen konnte, die jedoch an der Straße wieder endete, weshalb auch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Verunfallte von einem Autofahrer aufgenommen worden war. Die gesamte Absuche der Umgebung und des Köschinger Krankenhauses verlief jedenfalls ergebnislos und wurde nach etwa drei Stunden abgebrochen. Genau zu dieser Zeit meldete eine Streife der Beilngrieser Polizei, dass sie den gesuchten Autofahrer in Attenzell aufgegriffen hätten. Dorthin war die Streife wegen der Mitteilung eines Anrufers gefahren, der auf seinem Grundstück einen orientierungslosen und verletzten Radfahrer angetroffen hatte. Der Radfahrer sei angeblich mit seinem Rad gegen einen Baum gefahren und habe sich dann auf das Grundstück des dortigen Mitteilers verirrt. Vor Ort stellte sich dann schnell heraus, dass es sich bei dem Radfahrer um den zuvor verunfallten Autofahrer aus Kösching handelte. Da der 39-jährige Pole, der in Neustadt an der Donau lebt, mehrere Verletzungen hatte, wurde er vom hinzugerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht. Insbesondere an der Hand und im Gesicht hatte der Mann zahlreiche Glassplitter, die von der zerborstenen Seitenscheibe des Pkw stammen dürften. Weiter hatte er Prellungen, die vermutlich vom Sicherheitsgurt herrührten und eine Kopfplatzwunde.



Ein noch in Attenzell durchgeführter Atemalkoholtest kurz vor 3:00 Uhr einen Wert von immer noch fast 1,2 Promille. Deswegen stellten die Polizisten den Führerschein des Unfallfahrer scher und ordneten eine Blutentnahme an. Der bei ihm aufgefundene Autoschlüssel passte zu dem verunfallten Pkw in Kösching und wurde ebenfalls sichergestellt. Der Autofahrer selbst wollte zwar zunächst von einem Unfall nichts wissen, räumte aber in Anbetracht der unzähligen Beweise dann letztlich doch ein, den Unfall verursacht zu haben. Alle weiteren Angaben verweigerte er, weshalb unter anderem bislang nicht geklärt ist, woher er das Fahrrad hatte, welches er zum Zeitpunkt des Antreffens in Attenzell mit sich führte. Es handelt sich um ein schwarzes Herrenrad der Marke Ortler mit einer „Grip-Shift-Schaltung“.

Der fast 22 Jahre alte Audi A4 mit Totalschaden wurde von der Polizei zur Beweissicherung sichergestellt. Ob auch ein Flurschaden geltend gemacht wird, muss beim Grundbesitzer noch ermittelt werden. Insgesamt wurde der entstandene Sachschaden auf über 3.000 Euro geschätzt.

Die Ingolstädter Verkehrspolizei sucht noch nach Zeugen, die den Unfall entweder beobachtet oder den Verunfallten von der Unfallstelle aus mitgenommen haben. Weiter muss auch noch die Herkunft des Fahrrads geklärt werden, das vor dem Unfall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit dem Autos des Verunfallten transportiert worden war.

Hinweise dazu nimmt die Ingolstädter Verkehrspolizei Ingolstadt unter der Telefonnummer (08 41) 93 43-44 10 entgegen.